Biographie: Max Frisch

Ich war am 15. Mai 1911 in Zürich geboren. Mein Vater, Franz Bruno Frisch, war Architekt. Ich habe im "Realgymnasium" in Zürich studiert. Nach meinem Abitur in 1930 habe ich an der Universität Zürich mein Germanistikstudium begonnen, aber nach dem Tod meines Vaters in 1932 musste ich mein Studium abbrechen und als Journalist arbeiten. Während meines ganzen Lebens reiste ich überall, und begann zu schreiben. Ich reiste durch Europa und Amerika, aber nie nach Kuba. 1936 bis 1941 machte ich ein Architekturstudium an der Eidgenössichen Technischen Hochschule Zürich. Ich war sehr erfolgreich als Architekt und bekam den ersten Preis in einem Wettbewerb der Stadt Zürich.

In 1940 habe ich mein Buch Blätter aus dem Brotsack publiziert. In den folgenden Jahren habe ich Nun Singen sie Wieder (1946), Die Chinesische Mauer (1947), und Graf Ödland (1951) geschrieben. Ich habe in 1957 Homo faber geschrieben. Ausser vieler Preise, die ich gewonnen habe, erhielt ich den Preis der Jungen Generation für mein weltbekanntes Buch Andorra (1961).

1947 kam ich in Kontakt mit Bertolt Brecht. Er brachte mir Klassenanalyse und marxistische Ästhetik nahe und führte mich näher an die Schauspielhaus-Bühne. In 1945 taucht der erste politsch bewusste Proletarier in meinen Werken auf. Ich habe in 1968 "Erinnerungen an Brecht" verfasst.

Ich habe in 1933 eine junge deutsche Jüdin kennengelernt. 1936 wollte ich sie heiraten, aber sie hat meinen Antrag abgelehnt. Kurz danach habe ich 1942 Constanze von Meyerburg geheiratet. Wir haben aus dieser Ehe drei Kindern gehabt. Wir haben uns 1954 getrennt und in 1959 waren wir geschieden. Von 1958 bis 1963 hatte ich eine Beziehung mit der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. Aber als ich 60 Jahre alt war, habe ich Marianne Oellers kennengelernt. Wir heirateten in 1968, aber diese Ehe wurde auch beendet, und zwar in 1979. Meine letzte Geliebte war eine jüngere Amerikerin, die nur 30 Jahre alt war, Alice Locke-Carey.

Schliesslich starb ich am 4. April 1991 in meiner Wohnung in Zürich. Herr Frisch starb nach einem langen Krebsleiden. Leider konnte er diesen Teil seines Lebens nicht beschreiben.


Ingeborg Bachhmann; Bertold Brecht



Faber und Frisch: Der Selbe Mann?

Nachdem ich in Zürich eine junge deutsche Jüdin kennengelernt hatte und sie meinen Heiratsantrag abgelehnt hatte, war mein Herz gebrochen. Sie wollte mich nicht heiraten, weil sie den Eindruck hatte, dass ich sie wegen der Verfolgung gegen die Juden heiraten wollte und nicht aus Liebe. In der Tat, hat sie den Charakter von Hanna in Homo faber inspiriert. In dem Buch hat Hanna Walter aus den gleichen Gründen nicht geheiratet. Homo faber war die Erfüllung meines geheimen Traums: nicht Constanze von Meyerburg zu heiraten, sondern Hanna treu zu bleiben. In Homo faber, verliebte ich zwanzigjaehrige Tochter. Ja, ich muss zugeben, dass diese Idee direkt aus meinem eigenen Leben kommt: als ich 60 war, lernte ich die um 28 Jahre jüngere Studentin Marianne Oellers kennen und wir heirateten. Marianne, wie Sabeth, war ein Weg für mich, in der heit zu leben. Es war auch für mich (und wahrscheinlich für Walter) ein Weg zu meiner Jugend zurück.

Wie Walter, bin ich ein Techniker. Wenn ich einen Roman schreibe, denke ich wie ein Architekt: ich versuche ein vollständiges Bauwerk zu bilden. Ich hoffe, dass mein Werk langfristig erhalten bleibt.

Wie Walter, halte ich mich für einen Weltbürger: ich bin viel gereist und spreche viele Sprachen. Eigentlich werde ich Italien, Frankreich und Griechenland nie vergessen, wie Walter sicher. Manchmal dennoch, als ich älter werde, fühle ich mich müde und ich habe die Nase voll von Reisen; ich möchte nur zu Hause bleiben.



Weitere Information: Frühling 2001.





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