
In den sechziger Jahren, rebellierteten viele Jungen, am meisten Studenten, gegen die Deutsche Gesellschaft. Sie wollten eine friedliche Revolution machen. Die Jungen wollten ihren einigen Weg finden.
Rudi Dutschke, einer der führenden Köpfe der 68er Bewegung, fasste die Revolution der sechziger Jahre zusammen, als er sagte: "Revolution...ist nicht eine Sache von Tagen, wo geschossen wird und Auseinandersetzungen stattfinden. Revolution ist ein langer, lang andauernder Marsch und Prozess um die Schaffung von neuen Menschen, die fähig sind, nicht eine alte Clique
durch eine neue zu ersetzen nach der Revolution, sondern massenhafte Demokratisierung von unten...bürokratischer Herrschaft von oben...In diesem Kampf habt ihr eure Bedürfnisse zu entfalten, und an diesem Kampf ist jeder beteiligt, wo er sich auch immer in dieser Welt befinden mag." (
http://www.kaikracht.de/68er/)
Viele Studenten dachten, dass es wenige Unterschiede zwischen den Nachkriegsgesellschaft und den Nazigesellschaft gab. In der Familie gab es viele Regeln, und die wichtigste war der Gehorsam zu dem Vater. Frauen waren Hausfrauen und lernten nur kochen und sich um die Kinder kümmern. Selten hatten sie eine andere Arbeit. Alles war sehr herkömmlich und traditionell. Das Erziehungsystem wurde nach dem Krieg nicht verändert. Die Lehrer waren die gleichen, und die Universitäten behielten ihre undemokratischen Strukturen, und für die Studenten war das alles zu ähnlich zu der Nazizeit.
In dieser Nachkriegsgesellschaft hatte die individuelle Person keine Freiheit. Die Studenten forderten Freiheit. Sie wollten Freiheit der Sexualität. Sie wollten nicht die perfekte Nazigesellschaft sein, sondern mit einander wohnen und Sex vor dem Ehestand haben. Sie wollten auch Redefreiheit. Im Jahre 1962 hat die Zeitschrift "Der Spiegel" einen kritischen Artikel über ein Manöver der NATO geschrieben. Die Regierung sah diesen Artikel wie Landesverrat an, und reagierte mit Verhaftungen und Durchsuchungen der Häuser der "Spiegel" Herausgeber. Die Studenten waren über diese Ungerechtigkeit erbost. Wie kann man frei sein, wenn man nicht sagen kann, was man denkt? Die Studenten ließen andere Leute ihre Gedanken nicht kontrollieren. Zum Beispiel machten sie Aufstand gegen den Springer-Verlag. Der Springer-Verlag kontrollierte die meisten Zeitungen und Zeitschriften Deutschlands. Axel Springer war konservativ, pro-westlich, und antikommunistisch. Er sagte, dass die rebellischen Studenten Krawallmacher waren. Die Studenten reagierteten mit Wut. Am 4.
November 1968 machten sie einen Widerstand gegen die Springer-Verlags Kontrolle der öffentlichen Meinung.

Sie zeigten ihre Freiheit mit ihrem Leben. Sie machten eine
Gegenkultur, um ihre Freiheit auszudrücken. Sie hatten Langhaarfrisuren und Miniröcken, kifften und wohnten zusammen.
Viel der Studentenbewegung konzentrierte sich auf die Regierung. Die Studenten waren der Meinung, dass die Regierung nicht die Gesellschaft kontrollieren sollte. Als die Christliche Demokratische Union (CDU) und die Sozialistische Demokratische Partei (SPD) 1965 vereinigten sich, um eine Mehrheit im Reichstag zu machen, rebellierten die jungen Menschen. Sie sagten, dass die Regierung nicht funktionieren könne, wenn es nur eine Partei gebe. Mit der neuen Mehrheit plante die Regierung, die Notstandsgesetze zu verabschieden. Die Rechte wurden einen Polizeistaat machen. Wie können die verschiedlichen Meinungen in einem Polizeistaat gehört werden? Die Studenten haben eine große Organization gemacht, um gegen die Kontrolle der Regierung zu kämpfen. Sie
hieß die Außerparlamentarische Opposition (APO). 1968 organisierte diese APO einen großen Widerstand, der " der Bundesweite Aktionstag" hieß. Mehr als 250.000 Personen rebellierten gegen die Notstandsgesetze.
Die Studenten rebellierten nicht nur gegen die Regierung Deutschlands sondern auch gegen die Regierungen anderen Länder. Sie hassten die USA wegen des
Vietnam-Krieges. Und die frazösische Okkupation Algeriens wurde mit Argwohn betrachtet. Sie wollten keine Kontrolle der Gesellschaft von der Regierung, sondern eine totale Freiheit in Deutschland und in der Welt.

Sie kämpften gegen die Regierung, aber einmal hatte ihren Kampf eine tragische Folge. Am 2. Juni 1967 demonstrierten die Studenten gegen den Besuch des Schahs Persiens, weil er ein Diktator war, und ein Student, Benno Ohnsorg, wurde von der Polizei geschossen und getötet.
Der Bedarf an Freiheit und individueller Übereinstimmung wurde von vielen Studenten und jungen Leuten durch die Welt gefühlt. Aber die deutschen Studenten hatten mehr Klagen als die Studenten in den USA und anderen Ländern. Das große deutsche Problem war die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Hier war eine Gesellschaft, die noch sehr ähnlich zu der Nazi Gesellschaft war. Aber die Nazis waren böse. Wie konnte eine Person in einer Gesellschaft leben, die so ähnlich zu einer bösen Gesellschaft war? Die Studenten waren noch nicht geboren, als Hitler die Macht hatte. Sie waren nicht Nazis. Aber ihre Eltern sprachen nicht über den zweiten Weltkrieg und bestritten, dass vielleicht sie Nazis waren.

Wer war denn ein Nazi während des zweiten Weltkriegs? Und gab es nicht noch Nazis in der Nachkriegsgesellschaft? Die Studenten fühlten sich wegen des zweiten Weltkriegs schuldig, aber sie haben nichts gemacht. Viele Autoren haben über diese Schuld geschrieben. Sie waren
die Autoren des Jahrs 68. Einige von diesen Autoren waren Uwe Timm, Fritz Zorn und Ulrich Beck. Sie schrieben über den Widerstand der Jungend gegen die Kontrolle der Gesellschaft und gegen die Schuld. Die Studenten rebellierten, um keine Schuld zu haben.
Die Studenten und junge Leute der sechsziger Jahre versuchten, eine große Revolution zu machen. Sie dachten, dass die Gesellschaft von der Regierung und anderen kontrolliert wurde. Sie betrachteten die Gesellschaft als eine Nazi Gesellschaft. Diese Studenten wollten keine Kontrolle, sondern Freiheit. Sie wollten alles machen, was ihnen gefiel, zum Beispiel, mit einander wohnen und die Regierung kritisieren. Sie wollten auch frei von der Schuld des zweiten Weltkriegs sein. Sie lehnten die deutsche Gesellschaft ab und machten einen der größten Widerstände in der Geschichte der Welt: die Revolution der 68er-Generation.