1923 | 1924 | 1928 Günter Grass (Interviewer): . . . Und was halten Sie davon, Herbert, was Ihr Bruder gerade gesagt hat? Meinen sie, dass die Wiederkehr der Reichswehr unter der Leitung von Groener (http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/GroenerWilhelm/) gut für Deutschland ist? [Er zeigt zu Heinz, einem Nazi] Herbert (Sozialdemokrat) (http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/verfassung/spd/): Ich stimme überhaupt nicht zu. Meiner Meinung nach, ist die Wiederkehr der Reichswehr eigentlich die Wiederkehr des militärischen Wahnsinns. Warum müssen wir noch ein Mal die Fehler unserer Vergangenheit erleiden? Grass: Glauben Sie, Heinz, dass die Ernennung Groeners wirklich eine Wiederholung der Vergangenheit ist? Heinz (Nazi): Nein, das stimmt einfach nicht. Im Gegenteil entstanden die Fehler des ersten Weltkriegs wegen der Dezentralisierung des Militärs. Andererseits ist Groener eine neue Hoffnung auf ein stärkeres Deutschland-es wird bald möglich, dass er das Militär führen kann, ohne die Behinderung des politischen Unsinns. Grass: Was soll mit dem deutschen Volk passieren? Jochen (Kommunist): Genau! Eine gute Frage. Die Macht soll den Leuten gehören, nicht dem Militär. Kämpft für euch und eure Kinder! Wählt Kommunisten! Herbert: Die Leute brauchen den sozialistischen Schutz, sie müssen ihn aber verdienen. Wir brauchen Schulen und Essen und keine andere Bolschewistische Revolution! Wenn wir ein bisschen mehr Stolz hätten, würden wir endlich den Erfolg erreichen. Grass: Aber man muss nicht vergessen, dass es viele verschiedene Formen von Revolutionen gibt. Ist es möglich, dass eine Revolution ein Mittel zum Zweck sein kann? Wilhelm Groener, Reichswehrminister http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/GroenerWilhelm/ Erster Weltkrieg | Weimarer Republik | Nationalsozialismus | zweiter_weltkrieg | Deutsche_Teilung | Vergangenheitsbewältigung | Design