
Die überlebende Tochter, die den Brand der Kirche überlebte, spielt eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte, weil sie mit Hannas Schuld so verbunden ist. Die Geschichte der Tochter ist so: Mutter und Tochter waren zusammen in der brennenden Kirche; sie sind in der allgemeinen Panik und in dem Geschrei auf die Empore geflüchtet, die erstaunlicherweise vom Feuer verschont blieb. Die zwei waren die einzigen Überlebenden, und sind auch wichtige Zeugen beim KZ-Prozess.
Nach Hannas Tod wird ihr Testament vorgelesen, und darin steht, dass sie ihr gespartes Geld der Tochter geben will. Deswegen fährt Michael nach New York, um der Tochter das Geld zu übergeben. Er erzählt ihr von seiner Beziehung mit Hanna, aber die Tochter will das Geld nicht, denn sie will nicht "Frau Schmitz ... die Absolution [für ihre Teilnahme im KZ-Lager] geben" (201). Michael und die Tochter beschließen, das Geld einer jüdischen Vereinigung gegen Analphabetentum zu schicken. Das heißt, dass Hanna keine Absolution bekommt, aber dies ist nicht so wichtig. "Die Jahre der Haft sollten nicht nur auferlegte Sühne sein; Hanna wollte ihnen selbst einen Sinn geben, und sie wollte mit dieser ihrer Sinngebung anerkannt werden (201). Für Hanna ist das gegenseitiges Anerkennen der Vergangenheit wichtiger als die bedingungslose Absolution; der Gebrauch von Hannas Geld impliziert, dass solches Annerkennen möglich ist.